Oolong Tee
Oolong ist ein sogenannter halbfermentierter Tee. Der Name lĂ€sst sich auf die Optik der trockenen TeeblĂ€tter zurĂŒckfĂŒhren. Oolong bedeutet aus dem Chinesischen ĂŒbersetzt: âSchwarzer Dracheâ. Mit etwas Fantasie fauchen einem die kleinen schwarzen Drache aus der Teedose entgegen. Und so soll es auch einem chinesischen Teebauern vor langer Zeit ergangen sein. Ein schwarzer Drache verschreckte ihn wĂ€hrend der Ernte. So verlieĂ er sein Teefeld fluchtartig. Als er sich spĂ€ter wieder zurĂŒckwagte, war er zunĂ€chst frustriert ĂŒber die ruinierte Ernte. Dann jedoch offenbarten sich die leicht verwelkten TeeblĂ€tter als wahre GeschmacksĂŒberraschung.
Klassische Anbaugebiete von Oolong Tee:
Zu den Hauptanbaugebieten von Oolong zĂ€hlt neben dem Mutterland des Tees â China â Taiwan, auch Formosa genannt. Zu den noch recht jungen ProduktionslĂ€ndern zĂ€hlt Thailand. Erst seit den 90ern wird dort ĂŒberhaupt Tee angebaut. Als Vorbild dient den Thais die taiwanesische Teeproduktion . Eher seltener ist Oolong Tee aus Afrika, Vietnam und Neuseeland.
Wie wÀchst Oolong?
Oolong wird aus der Teepflanze gewonnen, die zur Gattung der Kamelien und der Familie der TeestrauchgewÀchse zÀhlt. Neben der Mutterpflanze Camelia sinensis, die besonders zartes Blattgut hervorbringt, gibt es noch zwei weitere TeestrauchvarietÀten: Die Camelia assamica und die Camelia cambodia. Camelia assamica ist sehr robust und bringt ein schönes, krÀftiges Aroma hervor (Assam-Tee). Die Camelia cambodia zeichnet sich durch ihre Robustheit und gute Erntemengen aus und wird vornehmlich in Afrika angebaut.
So wird Oolong angebaut und verarbeitet:
Nach der Ernte der frischen TeeblĂ€tter entscheidet die Weiterverarbeitung darĂŒber, ob Schwarzer Tee, GrĂŒner Tee, WeiĂer Tee, Oolong, Gelber Tee oder Pu-Erh entsteht.
Die klassischen Produktionsschritte beim Oolong sind: PflĂŒcken, Welken, SchĂŒtteln/Anbrechen, Halbfermentieren, evtl. Rösten, Trocknen und Sortieren.
Was genau bedeutet âhalbfermentiertâ?
Bei GrĂŒnem Tee wird die Fermentation durch das DĂ€mpfen bzw. Rösten komplett unterbunden. Bei Oolong lĂ€sst man die Reaktion mit dem Luftsauerstoff zunĂ€chst zu. So werden die Enzyme sowie andere Inhaltsstoffe des Teeblatts aktiviert und die Aromen des spĂ€teren Tees können sich entwickeln. Im Gegensatz zu Schwarzem Tee, der bis zum Ende fermentiert, wird der Vorgang bei Oolong jedoch frĂŒhzeitig abgebrochen. Halbfermentiert bedeutet simpel ausgedrĂŒckt halbverwelkt. So sind Oolongs optisch im Blattinneren noch grĂŒn, die RĂ€nder hingegen brĂ€unlich angelaufen.
Was ist das Besondere an Oolong?
Die ca. 3000 verschiedenen Oolong Tee Sorten können ebenfalls ganz verschiedene Aromen hervorbringen: Von mild-fruchtig bis krĂ€ftig-wĂŒrzig. Oolong ĂŒberrascht immer wieder. Geschmacklich ist zwischen GrĂŒnem Tee und Schwarzem Tee alles dabei. Denn gerne werden seltene Teestrauch-Kultivare genutzt und auch der Oxidationsgrad variiert stark. Zwischen 8 % und 80 % ist alles dabei.
Oolong und Unterschiede:
Je nach Oxidationsgrad und RöstintensivitÀt kann man Oolong grob in drei Gruppen unterscheiden:
1. Frische, duftende grĂŒne Oolongs (leicht oxidiert und höchstens leicht geröstet)
2. Umschmeichelnd und leicht wĂŒrzig (stĂ€rker oxidiert bzw. geröstet)
3. Dunkle Tasse und stark wĂŒrzig bzw. fruchtig-aromatisch (stark geröstet und oxidiert)
Wie bereitet man Oolong zu?
Du kannst Oolong mit 80â90 °C heiĂem Wasser bei einer Ziehzeit von 3â4 Minuten zubereiten. Gerade bei hochwertigem Oolong empfiehlt sich jedoch die Mehraufgussmethode. Dazu verwendest du ein kleines KĂ€nnchen, z. B. einen Gaiwan oder eine Kyusu mit einem FĂŒllvolumen von höchstens 250â300ml. FĂŒr diese Art der Zubereitung verwendest du ca. 3 g Tee. Der 1. Aufguss dient nur der Entfaltung bzw. dem Erwecken der TeeblĂ€tter. Ab dem 2. Aufguss (Ziehzeit ca. 40 Sekunden) trinkst du den Tee. Die Ziehzeit variiert dabei je nach Aufguss.
Was ist das besondere an der Mehraufgussmethode?
Die Geschmacksvariationen sind einfach faszinierend. WĂ€hrend der erste getrunkene Aufguss krĂ€ftig ist, kann der zweite wunderbar fruchtig sein und der dritte dann wieder etwas herber. So erlebst du deinen Tee ganz neu. Bis zu 20. AufgĂŒsse sind bei Spitzen-Oolongs möglich.
