Japanischer Grüner Tee – Teil 1 – Sencha

„Nun stehst Du da, Du armer Tor und bist so klug als wie zuvor.“ Grüner Tee aus Japan stellt für Neulinge oft ein Buch mit sieben Siegeln dar. Eine kleine Einführung lohnt sich jedoch – so entgeht einem nie wieder einer der zahlreichen japanischen grünen Schätze. Im ersten Teil unserer kleinen Japan-Serie „Japanischer Grüner Tee“ geht es heute um Sencha.

Sencha und Unterkategorien:

Sencha allgemein:

„Gedämpfter Tee“. Hochwertige Qualität. 2/3 aller produzierten Tees in Japan sind Senchas. Sencha zählt auch innerhalb Japans zu einer der beliebtesten Teesorten. 1738 wurde die Art der Teeproduktion in der Präfektur Uji entwickelt. Der Teebauer Soen Nagatani entschied sich dazu, seine Teeblätter zu dämpfen und anschließend ausgiebig zu rollen. Das Ergebnis war ein hocharomatischer Aufguss. Bis dahin verarbeiteten die Japaner ihre Teeblätter nach chinesischem Vorbild. Das Rösten bzw. trocken erhitzen in großen Woks wird auch bis heute noch in China praktiziert. In Japan hingegen werden nur noch etwa 3 % des Tees trocken erhitzt. Doch dazu bald mehr.

Anbau:

Die Teepflanzen, aus denen später Sencha produziert werden soll, wachsen auf Teefeldern unter freiem Himmel.

Erntezeitpunkt:

Erste Ernte bzw. First Flush im Frühling (ca. Ende April / Anfang Mai) und Zweite Ernte bzw. Second Flush (ca. Ende Juni / Anfang Juli)

Produktionsschritte:

Pflücken, Dämpfen, Rollen, Kneten, Trocknen, Nachsortierung.

Geschmack:

Sencha gilt als mild bis leicht bitter sowie adstringierend mit einem leichten Umami und süßlichen Nuancen. Der Zusatz Tokujou bedeutet „besonders gut“ und bezieht sich auf die erste Ernte im Frühling, die nach dem Winter die aromatischsten jungen Triebe hervorbringt.

Unterschiede:

  • Fukamushi Sencha: „Tief gedämpfter Tee“. Bei dieser Teesorte werden die Teeblätter 2–3 mal länger bzw. tiefer gedämpft als beim klassischen Sencha (2-3 Minuten statt 30 bis max. 60 Sekunden). Das bedeutet, dass Blatt wird zum einen etwas empfindlicher und bricht beim Rollen schneller, zum anderen erhältst Du eine sehr dunkle grüne, aromatische Tasse im Aufguss.
  • Asamushi Sencha: „Leicht gedämpfter Tee“. Hier werden die Teeblätter nur wenige Sekunden gedämpft, so dass sie bei der Rollung weniger schnell brechen. Leichter, eine Spur süßlicher Geschmack.
  • Kabusecha: „Schatten-Tee“. Wird wie Sencha produziert, allerdings werden die Pflanzen ca. 14 Tage vor der Ernte mit Stoff umhüllt. So entsteht ein Schatten (Kabuse), der den Lichteinfall um bis zu 50 % reduziert. Deswegen spricht man bei Kabusecha auch von Halbschattentee. Der Tee schmeckt im Aufguss süßlicher, da sich durch die Beschattung deutlich mehr Aminosäuren im Blatt bilden. Zudem bildet sich mehr Chlorophyll – die Blätter entwickeln mehr grüne Farbstoffe und der Aufguss kommt frisch Grün daher.

Sencha und Kabusecha in unserem Sortiment:

Asanomi Kabusecha Kirishima Miumori Bio

Miyama Kirishima Sencha Bio

Watanabe Asanoyu Tokujou Kabusecha Bio

  Ausführliche Informationen über die einzelnen Teesorten und darüber hinaus findest Du auf dem eigens von Marimo tea betriebenen Grüntee-Blog.