Schwarzer Tee

Schwarzer Tee ist die populärste Teesorte Deutschlands. Egal ob pur, mit Milch und Zucker oder mit Zitrone. Es gibt viele Varianten wie du deinen Schwarzen Tee genießen kannst. Wir verraten Dir wo Schwarzer Tee angebaut wird, wie er produziert wird und was du bei der Zubereitung beachten solltest. Unser Wissen kommt nicht von ungefähr. Wir reisen regelmäßig in die Ursprungsländer um live bei der Teeernte dabei zu sein. Nur die feinsten und hochwertigsten Teesorten werden von uns ausgewählt. Vor allem außergewöhnliche Teeanbaugebiete haben es uns angetan.

Anbau und Verarbeitung von Schwarzem Tee

Die Vielfalt an Schwarzen Tees ist groß. Genauso der Geschmack. Von leicht fruchtig bis hin zu kräftig malzig umfasst diese Teesorten eine große Bandbreite. Dafür verantwortlich ist einmal das Land und der Boden auf dem die Pflanze wächst aber auch was nach der Ernte mit der Pflanze passiert. Alles was du über den Anbau und die Herstellung von Schwarzem Tee wissen musst erklären wir dir hier!

Wo wird Schwarzer Tee angebaut?

Schwarzer Tee kann überall angebaut werden. Denn nur die Verarbeitung der Teepflanze macht den Unterschied welche Teesorte am Ende in deiner Teetüte landet. Traditionelle Teeanbaugbiete für Schwarzen Tee sind Darjeeling, Assam oder Sri Lanka. Aber auch in Afrika, dort vorallem in Tansania, Kenia und Ruanda, wird sehr viel Schwarzer Tee produziert. Davon landet jedoch fast alles im Teebeutel. Jedes Anbaugebiet ist aufgrund seiner Beschaffenheit einzigartig. Hier spricht man vom sogenannten Terroir des Tees. Den Begriff kennst du vielleicht aus dem Weinanbau. Er umschreibt die individuellen Charakteristika des Landes: Boden, Klima, Höhenlage, Anbau und die richtige Verarbeitung der Teeblätter. So erhält jeder Tee seinen eigenen Fingerabdruck, geprägt von äußeren Faktoren aber auch von dem Geschick und der Erfahrung der Teebauern. 

Aus welcher Pflanze wird Schwarzer Tee hergestellt?

So etwas wie eine Schwarzteepflanze gibt es nicht. Weltweit existieren ca. eine Handvoll verschiedener Teepflanzen. Die bekanntesten sind Camelia Sinensis, Camelia Assamica und Camelia Cambodia. Aus jeder dieser Teepflanzen kann jede Teesorte hergestellt werden. Nur die Verarbeitung der Teeblätter ist dafür verantwortlich welche Teesorte am Ende in deiner Tasse ist. Die Teepflanzen kann man miteinander kreuzen. So kommt man auf unzählige Strauchsorten. Das ist ein bisschen wie die Rebsorten beim Wein. Je nachdem wo sich der Teegarten befindet und welches Klima dort herrscht sucht sich der Teebauer die passende Strauchsorte aus.

Wann wird Schwarzer Tee geerntet?

Die wichtigsten drei Ernteperioden sind:

    – First Flush (Frühlingsernte: März–April)
    – Second Flush (Sommerernte: Juni–Juli)
    – Autumnal (Herbsternte: September–Oktober)

Im Frühling starten wir mit blumigen, fruchtigen Schwarztees. In einem Darjeeling First Flush schmeckt man so richtig die Frische des Frühlings. Je weiter das Jahr voran schreitet desto mehr Sonneneinstrahlung haben die Blätter, auch die Niederschläge steigen. Die Blätter wachsen schneller und werden aromatischer. Ein Second Flush ist würziger und hat oft eine dunklere Tassenfarbe. Assam Tee stammt meistens aus der Zweiten Ernte. Im Herbst wird der Geschmack des Tees milder und auch der Koffeingehalt nimmt langsam ab. Tees aus der Herbsternte werden oft in Alltagstees gemischt.

Wie wird Schwarzer Tee produziert?

Schwarzer Tee durchläuft folgende Produktionsschritte:

    – Ernte
    – Welken
    – Rollen
    – Oxidation
    – Trocknen
    – Sortieren

Fast überall weltweit werden die Teeblätter für den hochwertigen Teegenuss noch von Hand gepflückt. Lediglich in Japan erfolgt die Teeernte fast ausschließlich mit Erntemaschinen. Egal ob per Hand oder maschinell, für unsere Teesorten werden nur die feinsten obersten Teeblätter verwendet. Nach der Ernte lässt man die Teeblätter in gut durchlüfteten Räumen auf Gittern welken bis die Teeblätter ca. 20 Prozent an Feuchtigkeit verlieren. Dieser Vorgang dauert je nachdem wie feucht die Teeblätter bei der Ernte waren ca. 10–12 h. Anschließend rollt man die Blätter. Bei diesem Rollvorgang bricht die Zellstruktur der Blätter auf und der Zellsaft kommt in Kontakt mit Sauerstoff. Das Rollen der Blätter ist der Initiator für die folgende Oxidation, also so was wie der Startschuss. Ist die Zellstruktur einmal aufgebrochen passiert die Oxidation von allein. Dafür legt man die Blätter meistens auf den Boden und beobachtet dabei wie sich die Blätter langsam braun färben. Das ist ähnlich wie bei einem Apfel den man aufschneidet und dann liegen lässt. Auch er färbt sich braun. Wenn die Teeblätter „braun“ genug sind werden sie getrocknet. Das geschieht oft in großen Öfen, die bei 85 bis 95 Grad Celsius die Teeblätter in ca. 20 Min. auf eine Restfeuchtigkeit von 3–5 Prozent trocknen. 

Im letzten Schritt werden die Blätter noch sortiert. Bei der Sortierung werden zunächst Stängel entfernt, aber auch kleine Verunreinigungen wie zum Beispiel Steinchen aussortiert. Als letzter Schritt werden die Teeblätter durch verschieden große Siebe gegeben um die Blätter in ihre Blattgrade zu unterteilen. Den Blattgrad erkennst du bei Darjeeling Tee an den vielen Buchstaben hinter dem Namen:

    FTGFOP: Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe
    FOP: Flowery Orange Pekoe
    FBOP: Finest Broken Orange Pekoe

Je mehr Buchstaben desto besser ist der Tee und desto feiner das verwendete Blattgut. Tippy verrät dir, dass viele der feinen Blattknospen verwendet wurden. Bei Broken weißt du, dass der Tee kräftig und stark ist. Broken Tee empfehlen wir vor allem für Teetrinker, die ihren Tee gerne mit Milch und Zucker genießen.

Jetzt geht es in die Tasse. Um das beste Geschmacksergebnis aus deinem Tee zu bekommen bedarf es die richtige Zubereitung. Wir verraten dir unsere Tipps und Tricks rund um die Zubereitung von Schwarzen Tee. Da kann nichts mehr schief gehen. Probier es aus!

Wie bereite ich klassisch Schwarzen Tee zu?

In den meisten Haushalten in unseren Breitengraden ist das typische Fassungsvolumen einer Teekanne 1 Liter. Allgemein empfehlen wir folgende Zubereitung:

    – Menge: 10 g/l ca. 3–4 Teelöffel
    – Wassertemperatur: 100 Grad Celsius
    – Ziehzeit: ca. 2–3 Minuten

Je mehr Platz die Blätter haben um sich zu Entfalten, desto besser ist das Aroma. Daher empfehlen wir das sogenannte Zwei Kannen Prinzip. Die Blätter kommen in die eine Kanne. Werden dort aufgegossen. Nach der Ziehzeit gießt man die Blätter durch einen Filter in die Zweite Kanne.

Wie bereite ich traditionell Schwarzen Tee zu?

Bei der traditonellen Zubereitung verwendet man viel kleiner Teekannen oder zum Beispiel einen Gaiwan. Folgende Angaben sind ein Richtwert für dich:

    – Menge: 3–4 g/100 ml
    – Wassertemperatur: 95 Grad Celsius
    – Ziehzeit: 1. Aufguss ca. 40 Sek, 2.–4. Aufguss ca. 20 Sek.

Bei dieser Variante ist das Wasser-/Teeverhältnis viel kleiner. Damit ist die Ziehzeit viel kürzer. Aber du kannst dadurch viele Aufgüsse machen. Auch von deinem Schwarzen Tee. In jeden Aufguss zeigt sich der Tee von einer anderen Seite. Durch diese Zubereitungsmethode lernst du deinen Schwarzen Tee noch einmal ganz neu kennen.

Wie wichtig ist meine Wasserqualität für die Teezubereitung?

Die Hauptzutat bei der Teezubereitung ist mengenmäßig Wasser. Somit ist die Wasserqualität genauso entscheidend wie die richtige Teewahl. Der beste und teuerste Tee wird dich nicht überzeugen wenn deine Wasserqualität schlecht ist. Geschmackskiller Nummer eins ist Kalk. Deine Wasserqualität kannst du bei deinem örtlichen Wasserwirtschaftsamt online prüfen bzw. einsehen. Bei zu viel Kalk im Wasser hilft nur Filtern oder stilles Wasser am besten in Glasflaschen kaufen. Ob du zu viel Kalk im Wasser hast erkennst du zum Beispiel an einer trüben Farbe deines Teeaufgusses oder wenn sich beim Abkühlen wie ein Film auf der Oberfläche bildet.

Welcher Schwarzer Tee eignet sich besonders gut für die Zubereitung von Eistee?

Wenn die Temperaturen steigen heißt das noch lange nicht, dass du auf deinen Schwarzen Tee verzichten musst. Bereite dir einfach und schnell deinen eigenen Eistee zu. Als Basis eignen sich frische Schwarztees wie zum Beispiel unser Ruanda Rukeri Bio. Der Trick ist dass du ein Konzentrat herstellst. Du nimmst also weniger kochendes Wasser als üblich. Lässt deinen Tee normal ziehen. Und füllst am Ende die fehlende Menge mit Eiswürfeln auf. Wichtig ist ein schnelles Abkühlen des Teeaufgusses. In unserem Teemagazin erklären wir dir ausführlich die Eisteezubereitung von Schwarzem Tee.

Kann ich Schwarzen Tee kalt aufgießen?

Seit ein paar Jahren ist Cold brewed Tea, also kalt aufgegossener Tee, in den heißen Sommermonaten nicht mehr weg zu denken. Dabei gießt du deinen Lieblingschwarztee einfach mit kaltem Wasser auf und lässt in über Nacht im Kühlschrank ziehen. Durch die Extraktion im kalten Wasser entwickelt sich ein sanfter und fruchtiger Aufguss. Du wirst begeistert sein. Details findest du in unserem Teemagazin.

Unsere Top 3 Coldbrew Empfehlungen:

    1. Tansania Black
    2. Nepal Jun Chiyabari
    3. Japan Miumori Koucha

Wie lagere ich Schwarzen Tee?

Schwarzer Tee sollte wie alle anderen Teesorten auch kühl, trocken und in einem lichtundurchlässigen Gefäß gelagert werden. Schwarzer Tee lässt sich länger lagern also Grüner Tee und ist nicht so anfällig was andere Gerüche anbelangt. Es gilt so lange der Tee schmeckt ist er noch gut. Es gibt einige Schwarze Tees vor allem aus China die man über viele Jahre lagert. Dabei reift das Aroma und wird von Jahr zu Jahr besser.

Welchen Schwarzen Tee trinke ich mit Milch und Zucker?

Für deinen Teegenuss mit Milch und Zucker empfehlen wir dir einen kräftigen Schwarztee. Vor allem indische Tees aus Assam eignen sich hervorragend für deine englische Tea Time. Wenn es nicht ganz so kräftig sein soll sind chinesische Schwarze Tees die richtige Wahl.

Unsere Top 3 Empfehlungen für Milch und Zucker Teeliebhaber:

    1. Assam FBOP
    2. China Yunnan Bio
    3. Assam TGFOP

Welche Wirkung hat Schwarzer Tee?

Wie alle Teesorten die aus der Teepflanze hergestellt werden enthält auch Schwarzer Tee Koffein. Koffein und Thein ist chemisch gesehen das Gleiche. Die Koffeinaufnahme beim Tee erfolgt viel sanfter als beim Kaffee. Stell dir vor eine Teewolke hebt dich sanft nach oben, schwebt eine Weile mit dir und setzt dich am Ende wieder sanft auf die Erde. Beim Kaffee ist es mehr wie in einem Freefall Tower. Es geht schnell nach oben und noch viel schneller wieder nach unten. Wenn du nach einem Tee mit weniger Koffein suchst, dann greife auf einen Tee aus der Herbsternte zurück. Denn je später die Blätter geerntet werden, desto weniger Koffein ist in deiner Tasse. Im Umkehrschluss heißt das, wenn du einen Tee mit viel Koffein suchst ist die richte Wahl ein Tee aus der ersten Ernte mit vielen frischen Blättern und Knospen.