Houjicha – Eine japanische Teespezialität

Houjicha als Blatt und Pulver in weißen Schalen auf weißem Untergrund

Houjicha – die japanische Teespezialität mit dem einmaligen Duft nach Fernweh und Bekömmlichkeit. Lass dich von seinen Aromen betören und erlebe röstige Unverwechselbarkeit.
 

 

Was ist Houjicha?

Hojicha (auch Hojicha | jap. 焙じ茶 | Aussprache: Ho-Dschi-Dscha) ist ein grüner Tee aus Japan. Du fragst dich jetzt vielleicht: “Was?! Grüntee? Aber der sieht doch wie ein Schwarztee aus.“ Damit liegst du natürlich nicht falsch. Denn sind wir ehrlich, neben seinen strahlend grünen Kabusecha-, Gyokuro- und Matcha-Kollegen sitzt der Houjicha doch eher auf der Auswechselbank.

Völlig zu unrecht, wie wir finden! Denn dieser Tee schmeckt (nach) Japan! Er zählt neben Sencha, Genmaicha und Karigane zu den typischen Alltagstees in Japan, denn er lässt sich perfekt zum Essen servieren und du kannst ihn sowohl warm als auch kalt geniessen.

 

Zwei Teekannen mit Houjicha und Sencha

Im Hintergrund der grüne Sencha, welcher als Grundlage für den im Vordergrund stehenden gelblicheren Houjicha diente.

Wie wird Houjicha hergestellt?

Kommen wir zur großen Frage warum dieser wunderbare Tee denn aber nun meistens braun ist. Im Gegensatz zu schwarzen Tees ist hier nicht Fermentation/Oxidation das Zauberwort, sondern das Geheimnis steckt schon im Namen. Das japanische Wort Houjicha (jap. 焙じ茶) übersetzt sich im Deutschen mit Rösttee“ – und das ist auch schon das ganze Geheimnis.

Traditionell verwendet man einen Bancha oder Sencha als Grundlage für den Houjicha. Diese werden normal hergestellt und anschließend in einer erhitztbaren, sich drehenden Trommel bei Temperaturen von bis zu 200 °C geröstet.

Die Länge dieses Röstschrittes bestimmt dabei die Färbung (gelb-grün bis dunkelbraun) und die Intensität des Geschmacks.

 

Frau beim aufgiessen von Tee

Elke bereitet Sencha zu, um ihn im direkten Vergleich mit dem links daneben stehenden Houjicha zu verkosten.

Und der Geschmack?

A propro Geschmack – ja, wie schmeckt denn so ein Houjicha jetzt? Er unterscheidet sich natürlich deutlich von seinen grünen Verwandten. Die Röstaromen sorgen für einen pikanten und nussig-karamelligen Geschmack, der gerne mit leichten Schwarztees verglichen wird. Durch dieses volle Aromaprofil eignet er sich auch perfekt für eingefleischte Kaffeetrinker, die auf der Suche nach einer weniger Koffein-intensiven Alternative sind.

 

Gelber Teeaufguss tropft in Glaskanne

Achtung heiß! Hojicha wird im Gegensatz zu klassichen Grüntees mit fast 100 °C heißem Wasser ausgegossen. 

Houjicha und das Koffein

Moment – Grüner Tee hat doch angeblich ähnlich viel Koffein wie eine Tasse Kaffee. Und – Houjicha ist ein Grüner Tee. Wie kann er dann eine koffeinreduzierte Alternative sein?

Dafür gibt es drei Gründe:

  1. Houjicha wird, wie schon oben beschrieben, meist aus Bancha und Sencha hergestellt. Dabei werden vor allem Teeblätter aus Sommer- oder sogar Herbsternten verwendet, welche von vornherein schon weniger Koffein beinhalten als Frühlingsernten.
  2. Bei der Herstellung wird neben den Blättern der Teepflanze auch mehr Stängelmaterial verwendet. Da sich Koffein allerdings nur in den Blättern bildet, hat die Grundmasse eines Houjichas weniger Koffein.
  3. Ein Teil des Koffeins zersetzt sich während der Röstung. Der Stoff Koffein ist nämlich nur bis zu einer Temperatur von 178 °C stabil. Da beim Röstvorgang  allerdings Temperaturen von bis zu 200 °C auftreten, geht ein Teil des gebundenen Koffeins in einen gasförmigen Zustand über.

     

„Houjicha der ideale Grüntee-Begleiter für deinen Abend“

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Zu Hause selber rösten

Das Praktische an Houjicha ist, neben seinem tollen Geschmack und der guten Bekömmlichkeit, die Einfachheit seiner Herstellung. Denn, selbst wenn Du keine antike Röst-Trommel zu Hause hast, kannst Du Houjicha auch einfach selber zubereiten. Alles was du dazu brauchst ist ein Sencha, ja auch gerne der ganz hinten aus deinem Teeregal, welcher da schon seit deinem Einzug steht, eine beschichtete Pfanne und einen Herd.

Gib eine entsprechende Menge Tee in die Pfanne und erhitze diesen langsam bis ein wohlriechender Duft aufsteigt und die Blätter eine bräunliche Färbung zeigen. Aber Obacht: Tee ist sehr empfindlich und verbrennt rasch, wenn man eine Sekunde nicht hinschaut. Achte am besten darauf, dass die Blätter kontinuierlich in Bewegung sind, damit nichts anbrennt.

In Japan nutzt man dafür auch gerne eine sogenannte Horuku oder Hojiki. Das ist eine spezielle Röstpfanne aus Ton, bei der eine praktische Schütte in den Pfannengriff integriert ist.

Im Anschluss an deinen eigenen Röstvorgang kannst Du den selbstgemachten Houjicha direkt in deine Kyusu füllen und zubereiten.

 

Japanische Röstpfanne auf Gasbrenner

Houjicha Röster (jap. Hojiki) im Einsatz

grüner tee und gerösteter Tee in porzellanschalen

Platzsparend! Die Schütte ist direkt im Griff des Rösters verbaut.

Die Zubereitung

Ein Hinweis vorne weg: benutz zum Aufgiessen bitte NICHT die gleiche Kyusu/Teekanne, welche Du für deine feinen grünen Tees verwendest. Vor allem nicht, wenn sie  aus unglasierten Naturmaterialien wie Ton oder Porzellan besteht. Die speziellen Röstaromen der Houjichas sind sehr stark und werden von porösen Oberflächen schnell angenommen. Nutze in diesem Fall lieber eine Kanne aus geschlossenem Material wie z.B. Glas und Metall oder eine glasierte Kanne.

Ansonsten ist der Tee bei der Zubereitung nicht sonderlich anspruchsvoll. Durch die deutliche Abwesenheit von Catechinen und Koffein besteht wenig Gefahr, dass er bitter werden könnte. Wir empfehlen eine Aufgusstemperatur von ca. 90 °C–95 °C und eine Ziehzeit von 30 Sek.–120 Sek. So lösen sich die feinen Aromen des Houjichas am besten und du bekommst eine intensiv-aromatische Tasse besten gerösteten japanischen Grüntee. Du kannst ihn im Anschluss noch bis zu 2–3 x aufgiessen und geniessen.

 

Aufgebrühter Houjicha in schwarzer Teekanne

Leicht gerösteter Houjicha, welcher direkt im Anschluss aufgegossen wurde

Für die Sommermonate eignet sich auch die Zubereitung als Kaltaufguss (siehe Cold Brew Rezept). Dafür den Houjicha mit kalten Wasser übergiessen und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Über ein paar frisch aufgeschnitte Orangenscheiben gegossen und mit Eiswürfeln garniert, hat er das Potenzial zum Sommerhit!

Wer es sämiger mag, kann seinen Hojicha idealerweise mit fluffig aufgeschlagener Milch (oder Pflanzendrink nach Vorliebe) verfeinern und sich so einen leckeren Houjicha Latte (mit kalter Milch und Eiswürfeln auch Iced Houjicha Latte – Hallo Sommer!) zaubern. Als Grundlage kannst Du ganz normalen Houjicha Tee aufbrühen, aber für das perfekte cremige Erlebnis probier feingemahlenes Houjicha Pulver. Dieses wird genau wie Matcha feinschaumig aufgeschlagen und durch die Wassermenge kannst Du die Dickflüssigkeit deiner Houjicha-Grundlage selbst bestimmen und somit dein ultimatives Houjicha Latte Abenteuer schaffen!

 

Glastasse mit Houjicha Latte und Schaumkrone auf weiß

Cremiger Houjicha Latte 

Houjicha Kaltaufguss mit Eiswürfeln und Glasstrohhalm

Sommer-Favorit: Eiskalter Houjicha 

Fazit

Du merkst, wir beim TEERAUSCH sind große Houjicha-Liebhaber und wir hoffen, dass wir Dich ein bisschen mit der Hojicha-Begeisterung anstecken konnten. 

Hast Du Lust bekommen Houjicha einmal selber zu probieren? Dann schau bei uns im Shop vorbei und lass dich vom Hojicha inspirieren. 

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